Helmut
Dreßler
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5.12.1910 |
Helmut Dreßler wurde am 5. Dezember 1910 in Leipzig
geboren. Er war der ältere Sohn von Bruno Dreßler, der 1924 die Büchergilde
Gutenberg gegründet hatte.
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1933 |
Nach Volks- und Realschule in Leipzig besuchte er
vier Jahre die Luisenstädtische Oberrealschule in Berlin. Abitur Ostern
1931. Im Juni 1933 wurde er in Heidelberg nach 5 Semestern Jura verhaftet
und verbrachte acht Wochen im Gefängnis, weil er an einer Sonnenwendfeier
des Arbeitersportvereins teilgenommen hatte, die verboten war. |
1934 |
Daraufhin wurde er vom Studium an allen deutschen
Universitäten für vier Jahre ausgeschlossen. Im April 1934 ging er in
die Schweiz, wo sein Vater inzwischen die neue Büchergilde aufbaute, um
in Bern weiter Volks- und Betriebswirtschaft zu studieren. |
1935 |
1935 musste er das Universitätssanatorium in Leysin
für vier Jahre aufsuchen, und während dieser Zeit
promovierte er 1938 in Bern zum Dr. rer. pol. mit Magna cum laude.
Anfang 1940 ging Helmut Dreßler für neun Monate nach Italien, um die
italienische Sprache, Literatur, Kunst und Geschichte zu studieren, und er
erhielt in Perugia aufgrund eines Prädikat-Examens die Befähigung zur
Erteilung der italienischen Sprache. |
1941 |
Anfang 1941 reiste er nach Deutschland zurück und
arbeitete als Werbeassistent beim Societäts-Verlag in Frankfurt-Main
(Frankfurter Zeitung). |
1943 |
1943 wurde er Chef des Rechnungswesens der
Wirtschaftsberatungs-AG in Berlin. |
1944 |
Im Oktober 1944 erhielt er aufgrund seiner früheren
Erkrankung die Erlaubnis zu einem Erholungsaufenthalt in der Schweiz. Er
ging im Frühjahr 1945 nach Zürich. Da er keine Rückreisegenehmigung
nach Deutschland bekommen konnte, arbeitete er bis Herbst 1946 in allen
Bereichen der Büchergilde. Und schließlich schrieb er die erste
Geschichte der Büchergilde, die Anfang 1947 veröffentlicht wurde. |
1946 |
Im Herbst 1946 kehrte Helmut Dreßler nach
Deutschland zurück. Er beantragte die Lizenz für die Büchergilde
Gutenberg und führte sie 28 Jahre lang bis zu seinem Tode am 18. Dezember
1974 mit großem Erfolg. Bis
zu diesem Zeitpunkt wurden 62 Bücher durch die Stiftung Buchkunst
ausgezeichnet, - über 100
Buchumschläge wurden prämiiert. Das war absolut die höchste
Auszeichnung, die ein einzelner Verlag je erhalten hatte. |
5.12.1970 |
Am 5. Dezember 1970, als Helmut Dreßler 60 Jahre alt
wurde, sprach Werner Stichnote, der Vorsteher des Börsenvereins in einer
Feierstunde, zu der die Büchergilde
zu Ehren ihres Chefs einlud:
"Das Ergebnis Ihrer Mühe ist so evident, dass man
darüber nicht sprechen muss. Ihr Wirken in der Gilde ist bestimmt durch
Ihre Persönlichkeit, durch Ihre Wesensart. In ihnen ist in schöner
Harmonie Realitätssinn und Idealismus vereint. In dem Sinne sind wir
Ihnen für die Begegnung mit Ihnen dankbar, weil eine Eigenschaft für Sie
typisch ist: Sie können Freundschaft üben und, was ebenso wichtig ist,
Freundschaft empfangen".
Der Börsenverein verlieh Helmut Dreßler die Plakette:
'Förderer des deutschen Buches' für Verdienste
um das deutsche Buch und um das Ansehen des deutschen Buchhandels in der
Welt.
Zugleich erhielt er vom Bundespräsidenten:
Das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland in Anerkennung der um Staat und Volk
erworbenen besonderen Verdienste. |
Helmut
Dreßler bekleidete die folgenden Ehrenämter: |
seit
1952 |
Vorsitzender des Arbeitskreises der Buchgemeinschaften im Börsenverein des deutschen
Buchhandels |
bis
1968 |
Mitglied der Abgeordneten-Versammlung des Börsenvereins
Mitglied des Verlegerausschusses des Börsenvereins |
seit
1970 |
Mitglied des Wahlausschusses für die ehrenamtlichen
Funktionäre des Börsenvereins
Revisor im Börsenverein
Vorstandsmitglied der Gruppe Sozialistischer Verleger und
Buchhändler
Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Bibliothek
Mitglied des Aufsichtsrates der WWK-Versicherungen
Mitglied des PEN-Club
Mitglied Rotary. |